Gemeinwohl-Ökonomie Fokusbericht

 

2. Fokusbericht im Januar 2024

Das Unternehmen und GWÖ

Diesen Bericht habe ich, Schirin Groß-Yachkaschi, als Gründerin von Embodied Mind geschrieben. Da mein Mann Ludwig Groß derzeit erst in geringem Maße mitarbeitet und sonst als Psychologe in Anstellung und privater Praxis tätig ist, schreibe ich vorrangig in meinem Namen. Viele der Themen treffen jedoch auf uns beide zu, da sich das Büro im eigenen Haus befindet und wir z.B. dieselben Lieferant*innen nutzen. Daher nutze ich wechselnd „ich“ und „wir“.

Wir sind uns beide bewusst, dass wir als Menschheit einen radikalen Wandel brauchen, wenn wir, als Teil der Natur und der Ökosysteme, langfristig überleben wollen. Unsere Zukunft steht auf dem Spiel und es bleibt nicht mehr viel Zeit für die tiefgreifende Veränderung, die notwendig ist.

Die GWÖ ist hier ein wichtiges Element auf dem Weg in ein gesünderes Wirtschaftssystem. Allerdings werden wir uns von der kapitalistischen Idee des Wirtschaftswachstums verabschieden müssen. Ein grünes Wachstum kann es derzeit nicht geben, da die westlichen, wohlhabenden Länder unsere planetaren Grenzen um ein Vielfaches überschreiten. Es wird hierzulande nötig sein, zu reduzieren und uns auf die wesentlichen Wertschöpfungen zu fokussieren, die lebensdienlich sind.

Der Beitrag von Embodied Mind liegt darin, Organisationen in diesen Reflexionen und bei wichtigen Entscheidungen zu begleiten. Als Mitglied der Gilde Agile Organisationsentwicklung (https://agile-gilde.org/) bin ich aktiv in einem Kreis zur Integration von Nachhaltigkeit in der OE. Derzeit forsche ich mit einer Gruppe von Gilden-Kolleg*innen am Thema regenerative Organisation bzw. Organisationsbegleitung. Wir wollen hiermit einen Beitrag leisten, durch den Unternehmen einen Weg in ein regeneratives Wirtschaften und Handeln finden können. Damit ist Embodied Mind werte-orientiert und möchte zum Wandel zu einer regenerativen Gesellschaft beitragen.

Teilnahmebestätigung aktives GWÖ-Mitgliedsunternehmen

Embodied Mind ist seit Januar 2023 GWÖ-Mitgliedsunternehmen. Davor war ich schon einige Jahre privates Mitglied.

1 Lieferant*innen

A1 – Menschenwürde in der Zulieferkette

Als kleines Beratungsunternehmen hat Embodied Mind keine große Hebelwirkung durch die Zulieferkette. Dennoch kann jede Kaufentscheidung eine Unterstützung von ethischen Unternehmen bedeuten. Daher achten wir beim Kauf soweit möglich und bekannt darauf, dass die Produkte regional, aus Deutschland oder Europa kommen und von den Herstellern bzw. vom Versand beschrieben werden. Dabei achten wir auf faire Arbeitsbedingungen, soweit dies erfahrbar ist, und geben lieber mehr aus als ein zweifelhaftes Billigprodukt zu kaufen. Allerdings ist bei vielen Produkten keine Angabe sichtbar. Beispiele unserer Lieferant*innen nenne ich unter A4, da sich faire und ökologische Produktion oftmals überschneiden bzw. wir bewusst beides kombinieren.

A2 – Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette

Wenn ein Produkt sinnvoll und ethisch ist, gehen wir gerne langfristige Beziehungen mit den Lieferant*innen ein. Da wir als Kunden jedoch keine großen Mengen abnehmen, sehe ich kein Machtgefälle bzw. keine Abhängigkeiten in der Beziehung. Bei der Beauftragung von Einzelpersonen, z.B. für das Webdesign, ist immer eine Beziehung auf Augenhöhe da. Wir suchen Dienstleister*innen nach ihrer eigenen ethischen Haltung aus.

Als solidarisch möchte ich unsere Mitgliedschaft in der Jolling e.G. bezeichnen, eine Genossenschaft in der solidarischen Landwirtschaft. Hier zahlen wir einen monatlichen Beitrag und bekommen einen Ernteanteil, der mal größer und mal kleiner ausfällt. Damit tragen wir zu einer regionalen Grundversorgung mit biologischen Nahrungsmitteln bei.

A3 – Ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette

Auch die ökologische Nachhaltigkeit ist uns wichtig bei unseren Kaufentscheidungen. Diese sind eher auf den Produkten ausgewiesen als die Menschenwürde. Wir versuchen, bei den Produkten sowohl ökologische wie auch fair-trade Standards zu berücksichtigen, die heutzutage oft zusammen vorkommen.

Beispielsweise kaufen wir Materialien beim Memo Versand, Mobilfunk bei Wetell, Nahrungsmittel grundsätzlich in bio-qualität und fair-gehandelt (teilweise bei einer regionalen Solawi-Genossenschaft). Auch Kosmetik und Reinigungsmittel sind ökologisch und möglichst fair hergestellt (Sonett, Weleda, etc.). Kleidung kommt von Versandfirmen wie Hess Natur, Wildlinge Schuhe oder Grundstoff, wie auch lokalen, kleinen Anbieter*innen. Wir vermeiden Bio-Produkte aus Discounter Märkten.

Wir heizen das Haus und Büro noch teils mit Öl und Teils mit Holz, welches aus der Region kommt. Unser Strom ist von Naturstrom, mit dem wir auch ein E-Auto laden.

Reisen zu Kunden mache ich fast ausschließlich mit dem Zug und arbeite bewusst da, wo ich mit dem Zug hinkomme. Nur im ländlichen Raum bin ich mit dem e-Auto unterwegs, bei weiteren Strecken mit einem Benziner. Langfristig brauchen wir eine Verkehrswende, die den Individualverkehr durch ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz überflüssig macht.

Bei Übernachtungen suche ich nach nachhaltigen Unterkünften, was mir jedoch nicht immer gelungen ist. Ich ziehe kleine, gerne auch private Unterkünfte, einem großen Hotelbetrieb vor.

Was uns noch nicht ausreichend gelingt ist eine ökologische und soziale Ausrichtung bei der Technik: Hardware wie Laptop, Software wie Computer-Programme und Apps, online Anbieter für virtuelle Meetings und Whiteboard-Plattformen. Zumindest das Mobiltelefon ist von Shift GmbH. Hier hoffen wir, dass es in Zukunft mehr ethisch-orientierte Anbieter*innen mit gut funktionierenden Angeboten geben wird. Auch Internet und Festnetz-Telefonie gehören dazu.

 Wir nutzen gerne haltbare Produkte, haben aber gerade bei der Technik immer weniger Möglichkeiten, dies zu beeinflussen. Laptops können meist nicht mehr mit Speicherleistung oder Arbeitsspeicher aufgestockt werden, da alle Teile fest verbaut sind. Viele Produkte werden auf Kurzlebigkeit hergestellt.

Wir achten darauf, nach Möglichkeit Produkte mit langer Garantie zu kaufen und entsorgen getrennt am Wertstoffhof. Verpackungen vermeiden wir, wo möglich, was sich aber nach wie vor schwierig gestaltet. Bei vielen Produkten gelingt uns das noch nicht gut genug, da auch ökologische Produkte oft in Plastik verpackt werden. Leider landet ein Teil des deutschen Recyclingmüll im Meer. Es fehlt oft an Transparenz, um wirklich gute Entscheidungen zu treffen. Wo es geht, kaufen wir regional und unverpackt.

A4 – Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette

Die Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette sind bei uns nur da relevant, wo wir in direktem Kontakt sind und die Zusammenarbeit gemeinsam ausgehandelt wird. Dies passiert z.B. bei Dienstleistungen, die wir einkaufen: Webdesign, Coaching, Handwerksleistungen, etc. Hier sind die Beziehungen auf Augenhöhe und im gegenseitigen Einvernehmen. Wir arbeiten mit Dienstleister*innen zusammen, die uns nicht wirtschaftlich brauchen und daher nicht in Abhängigkeit stehen.

Verbesserungspotenziale/ Ziele/ Maßnahmen:

Verbesserungspotentiale gibt es viele, von denen uns manche noch nicht möglich sind, wie z.B. auf Autos zu verzichten. Wir wohnen auf dem Land und haben noch keine Lösung dafür.

In der IT sehen wir auch Potentiale, was jedoch von den Angeboten abhängen wird. Wir halten Ausschau nach ethischen Anbieter*innen jeglicher Produkte und sind im Austausch mit anderen darüber.

2 Eigentümer*innen & Finanzpartner*innen

B1 – Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln

Zwei private Konten wie auch das Embodied Mind Geschäftskonto sind bei der GLS Bank. Dies war eine bewusste Entscheidung für eine soziale und ökologische Bank. Wir haben über die GLS Bank eine private Anlage in einem Klimaschutzfonds eingerichtet.

Wir zahlen in die gesetzliche Rentenversicherung ein und sind gesetzlich krankenversichert. Die Krankenversicherung hat keine besondere ethische Ausrichtung, fördert aber alternative Heilmethoden wie die Homöopathie.

B2 – Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln

Als Freiberuflerin bin ich unabhängig, erwirtschafte aber auch keine Überschüsse bzw. muss Krisenzeiten, wie die Corona Pandemie, abpuffern können.

Wir halten es grundsätzlich für hilfreich, einen Teil der eigenen Zeit für ehrenamtliche, sinnvolle Tätigkeiten zu nutzen. Dies geht jedoch immer nur in Balance mit privaten Verpflichtungen und den eigenen Kräften.

B3 – Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung

Wir haben 2023 in eine energetische Dachsanierung des Hauses bzw. Büros investiert. Weitere energetische Sanierungen, wie z.B. der Fenster und Heizung, können sich einige Jahre hinziehen und werden immer wieder Investitionen brauchen.

B4 – Eigentum und Mitentscheidung

Embodied Mind hat kein Eigentum.

Verbesserungspotenziale/ Ziele/ Maßnahmen:

Da wir im Umgang mit Geldmitteln eingeschränkt sind, sehen wir hier keine große Hebelwirkung. Die energetische Sanierung ist ein Beitrag, an dem wir dran bleiben.

3 Mitarbeitende

C1 - Menschenwürde am Arbeitsplatz

Es ist uns wichtig, das Thema Regeneration nicht nur auf unsere Umwelt zu beziehen, sondern auch auf uns. Dies ist allerdings in einer Welt, die von Stress und Erschöpfung geprägt ist, eine Lernreise. Wie können wir gut auf uns und unsere Grenzen achten? Wie sieht für uns gesunde Arbeit aus?

Dazu gehört bei uns beiden Pausenzeiten, Sport, Tanzen, Meditation, gesunde Routinen am Tag, Zeit in der Natur und eine Reduktion der Erreichbarkeit durch Handy und andere Kanäle. Es geht um die „Kunst des Genug“ und das Vertrauen, dass das Einkommen reichen wird, auch wenn Anfragen abgelehnt werden. Dies gelingt uns immer besser, auch wenn wir immer wieder „Ehrenrunden“ drehen und uns zu viel vornehmen. Auch familiäre Ereignisse, die unsere Aufmerksamkeit brauchen, tragen dazu bei, dass wir nicht immer ausreichend Puffer eingeplant haben. Das Leben ist nicht planbar, sondern voller Überraschungen!

Grundsätzlich ist es wichtig, das, was wir bei anderen fördern wollen, auch selbst zu leben – und damit kohärent zu sein. Ohne eine ausreichende Selbstfürsorge ist es nicht möglich, andere langfristig zu unterstützen.

C2 – Ausgestaltung der Arbeitsverträge

Wir erzielen einen regional angepassten Verdienst und entscheiden selbst über unsere Arbeits- und Urlaubszeiten bzw. unsere Versicherungen.

C3 – Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeitenden

Wir achten sowohl beruflich wie privat auf ökologische Nachhaltigkeit. Wir ernähren uns vorrangig vegetarisch oder vegan und kaufen möglichst ökologisch und regional.

Für diesen Fokusbericht habe ich eine Weiterbildung bei Lisa Buddemeier gemacht. Ansonsten habe ich in meinem ersten Studiengang Landschafts- und Freiraumplanung studiert. Das Thema Nachhaltigkeit begleitet mich seit 1992.

C4 – Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz

Dies trifft auf uns nicht zu, da wir keine Angestellten haben.

Verbesserungspotenziale/ Ziele/ Maßnahmen:

Es wird eine dauerhafte Frage bei uns bleiben, wie wir gute Balancen zwischen Beruf, Familie und eigenen Bedürfnissen gestalten. Da sich die Lebensumstände immer wieder ändern, bleibt dies ein ewiger Suchprozess und ein immer wieder Balancen verlieren und wieder finden.

4 Kund*innen & Mitunternehmen

D1 – ethische Kund*innenbeziehung

Die Angebote von Embodied Mind sind immer maßgeschneidert und werden partnerschaftlich mit den Kund*innen besprochen. Gute, regelmäßige Auftragsklärungen sind wichtig für ein gutes Verständnis der Kundenbedarfe. Rückmeldungen nach den Workshops/Trainings etc. ebenso wichtiger Bestandteil.

Wir vertrauen, dass nur stimmige Kundenbeziehungen sinnvoll sind und lassen los, wo es nicht zielführend ist, zusammen zu arbeiten.

Kund*innen kommen oft über Empfehlungen zu uns.

D2 – Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen

Wir sind Teil von verschiedenen Netzwerken, in denen wir uns gegenseitig kollegial unterstützen, an Kund*innen empfehlen oder in Aufträge holen. Wir glauben, dass Vertrauen und Kooperation wichtig sind und erleben uns als Teil von Gemeinschaften. Ein Netzwerk ist die Gilde Agile Organisationsentwicklung e.V., in der die Mitglieder sehr großzügig ihr Wissen miteinander teilen und sich unterstützen. Hier reflektieren wir auch die Nachhaltigkeit unserer Handlungen. Ein weiteres Netzwerk ist die Milton Erickson Gesellschaft, deren E-Mail- Liste eine Vielzahl an gegenseitigen Unterstützungen bei Therapie, Coaching und Beratung bietet.

D3 – Ökologische Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen

Wir bieten eine Dienstleistung an, die nicht „entsorgt“ werden muss. Ein Teil der Arbeit findet virtuell statt (ca. 60%). Gerade, wenn Teams oder Organisationen an verschiedenen Standorten sind, arbeiten wir vorrangig virtuell, um v.a. Flugreisen der Teilnehmenden zu vermeiden. Alternativ koppeln wir unsere Workshops gerne an Termine, an denen die Mitarbeiterschaft schon geplant hatte, in Präsenz zusammen zu kommen.

Bei Workshops in Präsenz arbeiten wir mit Materialien aus Papier (Flipchart, Post-it, Kärtchen), Marker Stiften; sowie auch Präsentationen in elektronischer Form. Papier ziehen wir aufgrund der interaktiven Möglichkeiten bzw. der haptischen Erfahrung immer noch vor, nutzen es aber sparsam. Wir ermutigen die Teilnehmenden immer, die Rückseiten der Kärtchen oder Flipcharts zu verwenden, um Material gut zu nutzen, und haben nachfüllbare Marker-Stifte.

Wir schlagen eine nachhaltige Unterkunft, Verpflegung und Anreise vor, sind aber in der Regel nicht in der Verantwortung der logistischen Organisation, da wir dies den Kund*innen überlassen.

D4 – Kund*innen-Mitwirkung und Produkttransparenz

Da wir maßgeschneidert arbeiten, werden Kund*innen immer in die Produktentwicklung mit einbezogen. Das liegt in der Natur systemischer Beratung und Coachings, und auch im Training verwenden wir die Inhalte immer wieder in anderer, angepasster Form. Die Zeiten und Preise unserer Arbeit sind für die Kund*innen transparent und nachvollziehbar.

Verbesserungspotenziale/ Ziele/ Maßnahmen:

Wir werden weiterhin wachsam hinschauen, welche Kundenbeziehungen passend sind und welche Angebote eine gesellschaftliche Transformation unterstützen können.

5 Gesellschaftliches Umfeld

E1 – Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen

Grundsätzlich halten wir Beratung, Coaching und Training als sinnvolle und sinnstiftende Tätigkeiten, die Menschen, Teams und Organisationen darin unterstützen können, sich weiterzuentwickeln, stimmige Entscheidungen zu treffen und klarer ihren Weg zu gehen.

Wichtig ist dabei die Wertehaltung der*s Berater*in. Ich kann das Thema Resilienz so verstehen, dass Menschen durch Sport, mentalem Training usw. noch leistungsfähiger werden sollen (also Leistung ins Zentrum setzen). Oder ich kann Menschen dabei unterstützen, gute Balancen in ihrem Leben zu entwickeln, welche sie dauerhaft resilienter machen (die Lebensdienlichkeit ins Zentrum setzen). Ist die Begleitung eher ermächtigend und macht die Beratung auf Dauer überflüssig, oder versucht die Beraterin, die Kunden unnötig lange an sich zu binden?

Daher ist uns wichtig, immer wieder die eigene Wertehaltung zu prüfen: ist das, was wir tun und wie wir es tun, lebensdienlich und dient damit sowohl den Kund*innen wie auch einem gesellschaftlichen Kontext?

Dazu gehört auch, sich bei manchen Kundenanfragen gegen die Zusammenarbeit zu entscheiden, wenn die Werte und auch die Produkte des Unternehmens nicht den eigenen entsprechen. Ein Unternehmen muss den Weg in die Nachhaltigkeit noch nicht abgeschlossen bzw. perfektioniert haben. Wir arbeiten gerne mit Unternehmen und Organisationen, die sich auf den Weg begeben möchten oder schon haben. Hier gibt es sicher Grauzonen, die wir nicht abgesteckt haben. Allerdings ergibt sich die Zusammenarbeit grundsätzlich aus einer guten Passung, und daher sind auch unsere Anfragen in der Regel von Unternehmen, die wir begleiten möchten. Ein Beispiel für eine konkrete Absage unsererseits war eine Anfrage aus dem Verteidigungssektor.

E2 – Beitrag zum Gemeinwesen

Wir wenden immer wieder Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten auf, wie die Arbeit in o.g. Netzwerken; oder ein Bewerbungstraining für Schüler*innen der Montessori Schule Rohrdorf. Auch unsere Coaching- und Therapiesitzungen für Privatpersonen haben eine flexible Preisgestaltung und finden in kleinem Umfang auch mal ehrenamtlich statt, wenn Klienten in schwierigen finanziellen Situationen stecken.

Wir spenden immer wieder für Kampagnen (z.B. Change.org), und Initiativen (z.B. UN Flüchtlingshilfe).

Grundsätzlich ist der ehrenamtliche Teil unserer Arbeit begrenzt, da wir eine finanzielle Balance brauchen – wie auch Auszeiten zur persönlichen Regeneration.

E3 – Reduktion ökologischer Auswirkungen

Wir versuchen, unseren Verbrauch an Ressourcen zu reduzieren und, wo möglich, nachhaltige Wege zu gehen. Allerdings sind wir auch begrenzt in den Möglichkeiten. Noch heizen wir teilweise mit Öl und das Haus hat keinen hohen Energiestandard. Hier ist es uns wichtig, schrittweise zu verbessern und dies im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten gut in Balance zu halten. Ansonsten zählen die schon genannten Prinzipien: möglichst regional oder in Erreichbarkeit mit dem Zug zu arbeiten; ethische, hochwertige Produkte nutzen und weniger Konsumieren. Das gemeinsame Reflektieren, weiterlernen und auch immer wieder nachjustieren ist uns wichtiger, als eine Bilanz zu erstellen.

E4 – Transparenz und gesellschaftliche Mitentscheidung

Da Embodied Mind nur aus zwei Menschen besteht, haben wir nicht das Thema einer gesellschaftlichen Mitentscheidung. Auch arbeiten wir vorrangig mit Organisationen, Teams und Einzelpersonen und nicht mit der Öffentlichkeit. Es wäre spannend, ob eine Verbindung zur Zivilgesellschaft in irgendeiner Form möglich und sinnvoll wäre. Derzeit geht es uns jedoch um unseren Beitrag zu einer lebensdienlichen Gesellschaft über die Arbeit, die wir anbieten, und wie wir diese bestmöglich gestalten können.

Wir werden im Sinne der Transparenz diesen Bericht auf unserer Webseite veröffentlichen.

Verbesserungspotenziale/ Ziele/ Maßnahmen:

Auch hier werden wir immer wieder von neuem entscheiden müssen, wie unser Angebot einen sinnvollen Beitrag zu einer lebensdienlichen Gesellschaft leisten kann.

Fokus

Auch wenn es wichtig ist, die eigenen Kaufentscheidungen und das eigene Verhalten immer wieder zu reflektieren: der größere Hebel in unserer Arbeit liegt in den Angeboten an die Kunden. In welcher Form kann eine regenerative Haltung die Basis unserer Arbeit mit Kund*innen darstellen? Wie kann das Thema in die Organisationsentwicklung einfließen, auch wenn es in der systemischen Beratung wichtig ist, keine inhaltlichen Vorgaben zu machen? Wie kann Bewusstseinsentwicklung durch unsere Arbeit gefördert werden? Das sind und bleiben wichtige Fragen für Embodied Mind Beratung & Training.

Ausblick

Kurzfristige Ziele

In den nächsten 1-2 Jahren wird es darum gehen, die o.g. Fragen weiterzuleben und mögliche Antworten zu entwickeln. In der Gilde agile Organisationsentwicklung e.V. (https://agile-gilde.org/) beschäftigen wir uns seit knapp 3 Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit und Organisationsentwicklung und damit, wie wir Nachhaltigkeit methodisch in unserer Profession als Berater*innen und Organisationsentwickler*innen bei der Begleitung von Unternehmen vorantreiben können. In diesem Zusammenhang ist die Bezeichnung „Regeneratives Unternehmen“ aufgetaucht, zu dem wir aktuell forschen und eine Projektgruppe gegründet haben, um unsere Methodenkompetenz weiter zu entwickeln. Wir haben Lernreisen zu regenerativen Organisationen durchgeführt und werden mit den Forschungsergebnissen unseren Beratungsansatz weiterentwickeln.

Langfristige Ziele

Diese Lernreise wird langfristig weitergehen, da es nie einen Moment geben wird, an dem wir ausgelernt haben. Organisationen verändern sich, das Thema Nachhaltigkeit und Regeneration wird gesellschaftlich immer mehr gesehen und als notwendig erkannt. An dieser Bewegung wollen wir teilhaben und zu einer lebensdienlichen, enkeltauglichen Welt beitragen.

Datum: 23. Januar 2024